Mobile nav

5. Etappe: Ab Sa, 27.8.2022 - Di, 13.9.2022, 210 km

Ab Beginn der Reise erstelle ich jeden Tag einen Tagesbericht samt Fotos. Das Tagebuch beginnt zuunterst auf dieser Seite, der neueste Eintrag ist zuoberst.

Zurück zur
Übersicht

13.9.2022, Domodossola, 20km wandern, 10 km Autostopp, Zug nach Hause. ZwischenBergen, Passo di Monscera (2102müM), San Bernardo, San Lorenzo, Fonti (Valle Bognanco), Autostop, Domodossola, Zug nach Hause. Wetter: Schön, 20°.

Welch ein Unterschied. Zwar war ich heute fast gleichlang unterwegs wie gestern, aber auf viel schöneren und einfacheren Wegen. Allerdings bewegte ich mich auch mehr als Tausend Meter tiefer.

Nur wenig vor meinem heutigen Ziel (Fonti) (Domodossola zu erreichen war unmöglich)) hielt ein Auto an und ich fragte, ob ich bis Domodossola mitfahren könnte. Ich traf die Leute schon unterwegs. Damit gewann ich gegenüber dem letzten Bus mehr als zwei Stunden und kam dann so gegen 10 Uhr zu Hause an.

12.9.2022, ZwischenBergen, 19km. AlmagellerHütte, ZwischenBergenPass (3271müM), ZwischenBergen. Wetter: Schön, 12°. Unterkunft: Hotel Bord, sFr ?

Heute war der mit Anstand strengste Tag der Etappe. Der kurze Aufstieg zum Hohen ZwischenBergenPass ging noch. Schwierig war der 2000 Meter Abstieg. Der Weg wsr zwar rot in der Karte eingezeichnet, war mit T4 allerdings ein blauer Weg, dh, wesentlich schwieriger. Während Kilometern wars ein reines Klettern durch Felsbrocken und das bei heftigen Wind. Aber auch danach durch lockeres Geröll war nicht viel besser. Unten im Talboden angekommen ging‘s nochmals zwei Stunden bis zum Hotel. Ich hatte mit netto 9.5 Stunden viel zu lange.

Unterwegs begegnete ich einer grossen Schafherde, bewacht von mehreren HerdenschutzHunden. Im Restaurantblieb ich dann an einem Tisch mit Schäfern hängen. Ich habe noch nie so viel über alpine Schafhaltung gelernt.

Morgen wandere ich über den Passo di Monscera nach Fonti. Ob’s noch bis Domodossola reicht kann ich noch nicht sagen.

11.9.2022, AlmagellerHütte (SAC), 2893müM, 13km. SaasFee, SaasAlmagell, AlmagellerAlp, AlmagellerHütte. Wetter: Schön, 12°. Unterkunft: AlmagellerHütte.

Der Aufstieg zur AlmagellerAlp war geradezu komfortabel aber auch danach zur Hütte war ich relativ schnell. Die Hütte zählt 120 Schlafplätze und gestern Samstag waren alle besetzt. Zum Glück bin ich heute hier mit lediglich etwa 20 Gästen. Ich war nach zwei Uhr in der Hütte und zu dieser Zeit kamen alle Bergsteiger von ihren Berg- und Klettertouren (Weissmies und andere) zurück und verschwanden gegen vier Uhr talwärts. Das Panorama mit der ganzen MischabelGruppe ist überwältigend. Es war ein guter Ersatz für die wolkenverhangene Kulisse auf dem Europaweg (ua Matterhorn).

Morgen wandere ich über den ZwischenbergenPass nach Bord in der Gemeinde Zwischenbergen zu dem auch Gondo gehört.


10.9.2022, SaasFee, 18km
. Grächen, SaasFee. Wetter: Leicht bewölkt, 13°. Unterkunft: Parkhotel, sFr ca 100.—.

Die erste Bahn zur HannigAlp fuhr um 8 30, leider ziemlich spät. Die Wanderung führte durch ausgesprochen lange und steile Felswände und ich fragte mich manchmal: Geht da wirklich ein Weg durch. Er ging. Und ich hatte trotz der Ausgesetztheit nie ein Problem. Der Weg führte auch per Tunnel unter einem Bach durch. Eine Brücke wäre unmöglich. Denn durch dieses Tal donnern immer wieder Eisabbrüche vom darüber hängenden Gletscher ab.

Per Booking hatte ich ein Hotel mit SelfCheckIn. Es funktionierte wieder einmal nicht und da ich noch keine Leistung bezahlt habe liess ich das Hotel fahren. Das nächste und billigste war mit sFr 230.— angegeben. Ich ging vorbei und kriegte die Halbpension für 145 Franken.

Morgen geht‘s weiter nach SaasAlmagell und dann rauf zur AlmagellerHütte (SAC).


9.9.2022, Grächen, 19km.
Europahütte, Herbriggen, Grächen. Wetter: Wechselnd bewölkt, 15°. Unterkunft: Hotel Eden, sFr130.—.

Also, ein SonntagsSpazergang ist der EuropaWeg von Zermatt nach Grächen definitiv nicht. Heute wurde ich überrascht, dass der Weg plötzlich nicht mehr weiterging. Der Grund war ein unüberwindbares Tobel. Ich musste 1000 HM  bis auf den Talboden bei Herbriggen absteigen, auf einem vielfach schwierigen Weg. Danach ging‘s wieder sehr steil nach oben und erst die letzten zwei Stunden bewegte ich mich auf schönen Wegen.

Morgen nehme ich die Bahn auf die Hannigalp. Die nimmt mir zwar nicht viel ab, aber immerhin. Der Weg nach SaasFee ist immer noch genug lang.


Do, 8.9.2022, Europahütte, 23km
. Zermatt, Bahn, Sunnegga, Täschalp, Europahütte. Wetter: Morgen Regen, dann wechselnd bewölkt, 15°. Unterkunft: Europahütte.

In der Nacht hat es geregnet. Ich schaffte es auf das erste Bähnchen nach Sunnegga, das mir die ersten 400HM abnahm. Nach acht startete ich dann bei immer noch leichtem Regen auf dem Europaweg Richtung Täschalp. Leider verdeckten die Wolken die Sicht auf‘s Matterhorn und meist auch auf die meisten andern VierTausender. Nach Der Täschalp wurde der Weg immer anspruchsvoller. Für den Weg gab es lange Verbauungen gegen Steinschlag und sogar Tunnels. Der Weg war über weite Strecken sehr ausgesetzt, zum Glück allerdings grosszügig mit Seilen gesichert. Und dann kam natürlich noch die mit 500m längste HängeBrücke der Welt über ein ansonsten unüberwindliches SteinschlagTal. Alle, die den Europaweg beschreiten müssen hier übernachtenden in einem Tag kommt man nicht nach Grächen.


Mi, 7.9.2022, Zermatt2,
Ruhetag. Wetter: Bedeckt, 18°.

Ich erkundete wieder einmal den attraktiven Kurort. Das Matterhorn war nicht zu sehen. Ich hoffe auf morgen.

Genau, und morgen nehme ich die Bahn nach Sunnegga und wandere dann auf dem Europaweg zur EuropaHütte.

Di, 6.9.2022, Zermatt1, 23km. St. Nicklaus, Randa, Täsch, Zermatt. Wetter: Leicht bewölkt, 25°. Unterkunft: Hotel Weisshorn, sFr. 148.—.

Die Wanderung war mit 23km zwar etwas lang, im Gegensatz zu bisher aber nur 600HM ‚hoch‘. Bis Täsch wanderte ich meist dem Bach entlang, ab Täsch auf einem schönen Wanderweg entlang der Bahn.

Und, endlich, nach 10 Tagen ununterbrochener Wanderzeit erreiche ich Zermatt, den ersten Ort, wo es sich lohnt, einen Ruhetag einzuschalten. Genau wie vor einem Jahr von Genf nach Domodossola, wo ich in BreilCervinia, ebenfalls unter dem dominanten Matterhorn meinen ersten Ruhetag bezog. Morgen bleibe ich also in Zermatt.

Mo, 5.9.2022, St. Nicklaus (Mattertal), 14km. Gruben, AugstbordPass (2892m), Jungeralp (1980müM), ????, St. Nicklaus (1120müM). Wetter: Wechselnd bewölkt, 18°. Unterkunft: Hotel HeimatLodge, sFr 98.—.

Den Aufstieg zum AugstbordPass schaffte ich in drei Stunden. Der Abstieg war dann allerdings schwieriger. Vor allem der Gegenanstieg mit nachfolgendem steilem Schräghang, zum grössten Teil konstant durch Bergsturzgebiet war sehr anspruchsvoll. Und in diesen Spalten waren auch die Stöcke kaum von Nutzen. Wie alle, die mit mir den Übergang bewältigten nahm auch ich die Seilbahn ab der Alp Jungen nach St. Nicklaus. Das Abendessen verbrachte ich mit 5 Engländern und Kanadiern.

Morgen wandere ich auf dem Talboden nach Zermatt.

So, 4.9.2022, Gruben (Turtmanntal), 1830müM, 19km. Zinal, Col de la Forcletta (2875müM), Gruben. Wetter: Wechselnd bewölkt, 15°. Unterkunft: Hotel Schwarzhorn, Massenlager.

Nach einem sehr steilen 500m-Aufstieg wurde der Weg flacher Richtung dem fast schon sagenumwobenen grossen Hotel Weisshorn entgegen, das nur zu Fuss erreichbar ist. Weit vorher zweigte ich allerdings rechts ab und stieg auf zum Col de la Forcletta. Der Abstieg war einfach und so erreichte ich um etwa vier Uhr Gruben, ein kleiner Weiler im Turtmanntal. Allerdings mit einem imposanten Hotel, das so gar nicht in den verschlafenen Weiler mit den Holzchalets passt. Alle Zimmer waren besetzt, so werde ich eben im Massenlager übernachten.

Morgen werde ich früh über den AugstbordPass starten. Wenn‘s mir zuviel wird nehme ich für ein Stück die Seilbahn nach St. Nicklaus. 

Sa, 3.9.2022, Zinal, 17km, 1840HM bergauf. LaSage, Col de Torrent (2916müM), Lac de Moiry (2248müM), Corne de Sorebois (2837müM), Sorebois, Seilbahn, Zinal (1670müM). Wetter: Wechselnd bewölkt, 15°. Unterkunft: Hotel Bezzo, sFr. 105.—.

Ich startete um 7 30 auf einfachen Wegen zum Col de Torrent und dann auf ebenfalls guten Wegen zum Lac de Moiry (Staudamm). Ich glaube, ich fange an, mich zu unterschätzen. Ich war viel früher dort als gerechnet. Ich entschied deshalb, die Tour, wie ursprünglich geplant heute bis Zinal fortzusetzen. Somit machte ich mich an den Aufstieg zum zweiten Pass, den Corne de Sorebois. Nach einem kurzen Abstieg fuhr ich dann aber mit der Seilbahn Sorebois hinunter nach Zinal.

Direkt bei meinem Hotel war eine grosse Chilbi. Es war der ZielEinlauf des Trails du Besso (über 5Berghütten, 4Pässe über 3000müM, und zwei GletscherTraversen, total 56km bei 5400HM, Bestzeit: 9:21 Std). Ich bilde mir nicht mehr viel ein über meine Leistungen.

Morgen wandere ich über den Col de la Forcletta nach Gruben.

Fr, 2.9.2022, LaSage, 11km. Arolla, LesHauderes, LaSage. Wetter: Schön, abends leichter Regen, 16°. Unterkunft: Hotel deLaSage, sFr. 135.—.

Heute war‘s ein einfacher Tag. Ich wanderte das Tal hinunter bis LesHauderes und dann hinauf nach LaSage. LaSage liegt etwa 200HM über Evolene.

Morgen geht‘s über den Col de Torrent und hinunter zum Lac de Moiry. Einmal mehr muss ich aus einer geplanten EinTagesTour zwei Tage machen und da es im MoiryTal keine Unterkunft gibt fahre ich mit dem Bus nach Grimertz und am nächsten Tag wieder hinauf.


Do, 1.9.2022, Arolla (ca. 2000müM), 18km.
Prafleurie, Col des Roux, Lac de Dix, Col de Riedmatten (2918müM), Arolla. Wetter: Wechselnd bewölkt, 16°. Unterkunft: Hotel du Pigne, sFr. 135.—.

Zum Glück habe ich gestern aus einem geplanten ‚Schindertag‘ zwei Tage gemacht. Gestern war der Wandertag zwar kurz, den heutigen Tag aber angehängt, hätte ich aber nie geschafft. So startete ich heute um 8 30 erst über den kleinen Col des Roux und stieg danach zum riesengrossen Lac de Dix ab. Der ist komplett voll, was einer StromVersicherung gleichkommt.

Danach stieg ich auf zum Col de Riedmatten. Zuoberst wurde es schwierig. Ich hatte die Wahl über einen KettenWeg oder über einen LeiternWeg. Ich nahm Letzteren. Und das ging erstaunlich gut, trotzdem ich ja schon lange nicht mehr schwindelfrei bin. Aber die Konstruktion war stabil und die HalteMöglichkeiten sehr gut. Der Abstieg nach Arolla war mit 1000Hm zwar lang aber problemlos.

Morgen gibt‘s einen kurzen Wandertag, das Tal hinunter bis nach LaSage.


Mi, 31.8.20022, Cabanne de Prafleurie (2660müM), 8km.
St. Laurent, Pas de Prafleurie (2970müM), Cabanne de Prafleurie. Wetter: Morgen leichter Regen, Mittag leicht bewölkt, 18°. Unterkunft Cabanne de Prafleurie.

Da ich einen sehr langen Tag erwartete startete ich schon vor 7Uhr bei leichtem Regen. Beim Lac de Dessert begegnete ich einer Herde von etwa 15 Steinböcken.  Nach dem Passübergang erreichte ich die völlig unerwartete Cabanne de Prafleurie und machte eine Lagebeurteilung. Ich würde die Distanz bis Arolla heute nicht mehr schaffen und ich entschied mich deshalb hier zu übernachten. Die Hütte ist sehr schön und es hatte auch etwa 20 Gäste.

Di, 30.8.2022, Cabanne de St. Laurent (2480müM), wandern 21km, Bus ca.15km. Contey, Sion, Bus, Nendaz, Lac de Cleuson, St. Laurent. Wetter: Wechselnd bewölkt, 20°. Unterkunft: Cabanne de St. Laurent.

Ich marschierte entlang der Hauptstrasse 4km nach Sion. Dort besorgte ich mir Bargeld, spezielles BlasenPflaster und Notverpflegung von ca. 1000kcal. Mit dem Bus fuhr ich dann nach Nendaz auf etwa 1400müM.

Die Wanderung fing sensationell an, nämlich 6km entlang einem Suonenweg. Schönere Wanderwege sind fast nicht vorstellbar. Dann erfolgte der Aufstieg zur Staumauer des Lac de Cleuson. Am Ende des Sees erreichte ich nach einem kurzen Aufstieg die Hütte. Nicht gerade komfortabel aber dank einem englischen Ehepaar mit Elektrovelo erlebte ich einen angenehmen Abend. Wir waren nur zu Dritt in der Hütte.

Mo, 29.8.2022, Conthey, wandern 20km, Bus 17km.  Villars, LaBarboleuse, Solalex, Anzeinde, Pas de Cheville(2038müM), Deborence, Codey, Bus, Conthey. Wetter: Schön, 20°. Unterkunft: Relais du Simplon, sFr 122.—.

Bis LaBarboleuse führte der Weg immer unterhalb der Strasse resp. der Bahnlinie entlang, dann stehts leicht ansteigend zum Restaurant Solalex. Dann aber wurde es sehr steil bis zur grossen Alp Anzeinde, danach ziemlich flach auf den Pas de Cheville. Der steile Abstieg bis zum See von Deborence hängte richtig an, der Rest bis Codey war dann wieder gemächlicher. Wie ich mir vorgenommen habe nahm ich den Bus durch die enge und sehr wilde Schlucht nach Conthey. Ich kam trotz Bus erst um 6Uhr im reservierten Hotel an.

Morgen nehme ich nochmals für einen Teil der Strecke den Bus, denn es geht über HauteNendaz und den Lac de Cleuson zur Cabanne de St. Laurence auf ca. 2500müM.

So, 28.8.2022, Villars, 24km wandern, 7km mit Bus. Montreux, Chillon, VilleNeuve, Aigle, Ollon, Bus, Villars. Wetter: Schön, 23°. Unterkunft: Hotel Ecureuil Villars, sFr. 95.—.

Bis nach VilleNeuve blieb ich immer auf einem ebenen Seeweg und auch bis nach Aigle blieb der Weg topfeben. Ab Aigle ging’s über einen schönen Höhenweg über dem Rhonetal bis nach Ollon. Ich tat mich heute schwer mit wandern (der erste Tag), ich kam nur langsam vorwärts und entschloss mich deshalb für den Bus von Ollon bis Villars. Das waren zwar nur wenige Kilometer, aber diese machten etwa 700HM aus. Und am Abend hatte ich fürchterlichen Muskelkater, hoffentlich verschwindet der wieder bis morgen.

Morgen wandere ich über den Pas de Cheville nach Godey. Dort nehme ich den kleinen Bus das Tal hinunter bis Conthey, die ganze Strecke schaffe ich nie.

Sa, 27.8.2022, Montreux. Wetzikon, Zug, Montreux. Wetter: Leicht bewölkt, 25°. Unterkunft: Hotel Splendid, sFr. 142.—.

Fahrt mit dem Zug nach Montreux, wo ich letztes Jahr meine 2.Etappe ab Oberriet, über den JuraHauptkamm und Lausanne beendet habe.

Morgen wandere ich über Villeneuve, Aigle, Ollon nach Villars sur Ollon.